dies ist mein erster Beitrag in diesem tollen Forum. Bisher habe ich still mitgelesen. Wer sich dem konkreten Fall widmen möchte, kann die Einführung überspringen, weil es ein sehr sehr langer Text ist. Bei anderen mag ich keine langen Romane

Einführung/Krankengeschichte
----------------------------------------
Kurz zu mir: Bin Mitte 20 und studiere. Zur Vollwertkost bin ich nach verschiedenen Krankheiten gekommen. Es war ein Prozess, der sich in den letzten 5 Monaten vollzogen hat. Vor 3 Jahren wurde eine Fruktoseintoleranz bei mir festgestellt. Seitdem meide ich sämtliche Fruchtsäfte und trinke fast ausschließlich stilles Wasser. Wasser mit Kohlensäure habe ich früher schon kaum vertragen und habe es instinktiv nicht getrunken. Süßigkeiten sind quasi komplett von meinem Speiseplan gestrichen,
Im Kindesalter gab es viel Apfelsaft, das billige Konzentrat. Viele Süßigkeiten gegessen, beim Handelshof wurde dann mehrere Dosen mit süßen Sünden ins Zimmer gestellt und schnell verbraucht. Das hat sich dann im Laufe der Zeit gelegt, bis 16 Jahre ging das ungefähr so. Es wurden nicht jedes Jahr diese Dosen gekauft, aber auf 20 Dosen werde ich im Leben schon gekommen sein. Dazu noch andere Süßigkeiten wie Schokolade und Co.
Während meiner Studentenzeit habe ich neben den Mensa-Besuchen viele Fertiggerichte konsumiert. Eines Tages habe ich die Nahrung nicht mehr vertragen und hatte schreckliche Blähungen. Dann wurde die Fruktoseintoleranz diagnostiziert, nachdem die Laktoseintoleranz negativ ausfiel. Da fiel mir zum ersten Mal auf, wie herrlich inkompetent die Schulmedizin ist. Fruktoseintoleranz kennen sehr wenige Menschen und leider genauso wenige Ärzte in Deutschland...
Zurück zur Vollwertkost: Alles fing mit einem hohen H-Milch-Konsum ein. Ich hatte mir zum Ziel gesetzt, zuzunehmen. Ich wog damals 66 Kilo bei einer Körpergröße von 1,86m [zum Thema Gewicht werde ich demnächst ein separates Thema eröffnen]. Das war mir zu wenig. Bisher war es mir stets unmöglich im Leben zuzunehmen. Mehr als 71 Kilo habe ich nie hinbekommen und das auch nur wenige Tage. Folge war ein Blähbauch. Im Internet las ich etwas von einer GOMAD-Diät. Das Ziel dabei ist, nach einer gewissen Zeit knapp 4 Liter Milch am Tag zu trinken um an Gewicht zuzulegen. Nach zwei Wochen und durchschnittlichen 2 Liter pro Tag, trat bei mir ein trockener Husten morgens und abends auf, der zunächst mit Fenchelhonig beruhigt werden konnte. Nach einem Monat fand ein Arzt heraus, dass der Husten auf ein allergisches Asthma zurückzuführen ist. Die H-Milch war der Übeltäter und wurde seitdem nicht mehr konsumiert. Die Ärzte haben zu dieser These leider nichts beitragen können. Durch Recherche im Internet sah ich mich bestätigt.
Ich bekam die üblichen Medikamente (Asthma-Spray) und auch drei Wochen Kortisontabletten. Zu allem Übel bekam ich in der gleiche Zeit noch eine hartnäckige Erkältung mit Entzündung. Oben drauf bekam ich Ohrenprobleme und wiederholt Antibiotika. Das half mir leider nur bedingt für die Erkältung und ich bekam vor 2 Monaten ein Paukenröhrchen ins linke Ohr gelegt. Bis heute ist das Ohr noch nicht ausgeheilt, aber es ist zufriedenstellnd. Insbesondere die Ohrenprobleme führten bei mir zu aggressiven Stimmungen und Depressionen. Ich war im Grunde unfähig, ein normales Leben zu führen. Nebenbei musste ich noch einige Klausuren und eine Seminararbeit schreiben. Das war sehr sehr schwierig. Dazu kam eine Prüfung während meiner akuten Asthma-Phase, die ich aus unterschiedlichen Gründen verpatzte.
Letztendlich habe ich gesehen, wie hilflos die Schulmedizin schon bei solch "einfachen" Krankheiten ist. Ich fühlte mich auch nur wie ein Patient unter vielen anderen. Individuell wurde ich nicht behandelt, sondern nach Schema F. Dabei kann doch nicht jeder Mensch mit der gleichen Methode behandelt werden. Ich sah es gar nicht ein, dass ich nun jeden Tag Asthma-Sprays nehmen sollte. Dies war für mich eine Einschränkung, die ich nicht akzeptieren wollte. Zuvor nahm ich schon Vitamin-Tabletten um eine bessere Verdauung zu erreichen, was auch gut gelang. Aber diese Präparate kosten viel Geld.
Bewährt hatte sich zuvor ein Darmaufbau mit den Bakterien-Präparaten Symbioflor I und II. Dr. Bruker scheint diese zumindest nicht gänzlich abzulehnen, wie ich einem Buch aus der Sprechstunde entnehmen konnte. Er hat sie aber auch nicht befürwortet. Bei mir haben sie das Lebensgefühl um 100% gesteigert. Ich konnte endlich wieder normal essen.
Nun esse ich seit knapp 2 Monaten vollwertig. Dabei verzichte ich auch auf den Konsum auf Fleisch und anderes tierisches Eiweiß wie Milch, Quark, Käse etc. Nur Sahne konsumiere ich in größeren Mengen.
Erfahrungen
---------------
Nach dem Studieren zahlreicher Bruker-Bücher, habe ich mir sofort eine Kaffeemühle gekauft, um mir den täglichen Frischkornbrei zuzubereiten. Diesen habe ich anfänglich jeden morgen mit einer Sechskornmischung Getreide, Banane, Sahne und etwas Honig sowie Zitronensaft gegessen.
Anfänglich lief alles reibungsfrei. Mein Asthma verbesserte sich schlagartig. Meine Pickel sind dabei sich in erheblichem Maße zu reduzieren und meine Stimmungsschwankungen und Depressionen sind wie weggeblasen. Lieber habe ich gar nichts gegessen als das falsche zu essen. Gerade am Anfang habe ich mich fast jeden Tag dabei erwischt, wie ich zu Liedern im Radio aus Freude in der Küche getanzt habe. Sowas mache ich eigentlich nie und ich bin auch kein großer Tänzer. Ich hasse eigentlich tanzen.
Ich habe mein Leben auf einen kompletten Prüfstand gestellt. Kosmetikprodukte werden nahezu vollständig gemieden (habe seit Jahren Haarausfall und heftige Schuppen), nachdem ich das Buch "Alles klar mit Haut und Haar" gelesen hatte. Ich hinterfragte das Glühbirnenverbot und bin dabei sämtliche Energiesparlampen aus dem Haushalt zu verbannen. Ich habe mir sehr viele Dokumentation und Disskussionsrunden zum Thema Ernährung und anderen Bereichen angesehen. Ich fing an, alles zu hinterfragen. Jedes Produkt was ich in meine Hand nehme, wird nun detektivisch untersucht und erstmal Google befragt. Ich fing an, meine Wäsche mit Waschnüssen zu waschen. Für meine Haare verwende ich nun eine Wildschweinborste und einen Holzkamm. Meine Erkältung konnte durch Inhalationen und Kräutertees verbessert werden. So zieht sich das durch mein Leben.
Konkretes Problem
-------------------------
Nach der Umstellung auf Vollwertkost war die ersten Tage alles soweit in Ordnung. Allerdings stellte ich urplötzlich fest, dass mein Gesicht einen heftigen Ausschlag hatte. Rote Stellen an der gesamten Stirn, im oberen Bereich der Nase, unter beiden Augen, verteilt über die Wangen bis neben den Mundwinkeln. Quasi in der berühmten T-Zone mit Ausweichern nach links und rechts.
7-8 Tage hat es höllisch gebrannt und mein Gesicht glühte förmlich. Ich sah so aus, als wenn ich nachts mit meinem Kopf auf einer Herdplatte geschlafen hätte. So rot war mein Gesicht. Dazu hatte ich morgens regelmäßig im Gesicht eine heftige Abschuppung. Die Haut löst sich in extremer Art und Weise. Mit einer Heilerdemaske konnte ich einen angenehmen Kühleffekt erreichen. Vieles spricht dafür, dass es eine Schuppenflechte ist.
Dazu hatte ich bereits vor der Umstellung auf Vollwertkost mit Haarausfall und heftigen Schuppen zu kämpfen. Teilweise hatte ich dicke Krusten auf dem Kopf, die ich durch Klettenwurzelöl aber aufweichen konnte. Dicke Schuppen fallen mittlerweile nicht mehr von meinen Haaren und meine Kleidung ist nicht mehr so schneeweiß. Allerdings habe ich noch sehr feine kleine Schuppen. Ich wasche meine Haare bisher alle 7 Tage mit Heilerde und nutze danach eine saure Rinse (1 Liter Wasser, 1 EL Essig). Nach 4-5 Tagen sind die Schuppen wieder da und werden von Tag zu Tag intensiver. Auch habe ich festgestellt, dass die Haare recht schnell fettig werden und ich alle 3 Tage die Haare waschen müsste.
Festgestellt habe ich nun, dass der Gesichtsausschlag nach Weglassen des Frischkornsbrei nicht in der Form wiedergekommen ist. Allerdings ist die Haut nach wie vor noch etwas gerötet, neun Tage habe ich bisher auf den Frischkornbrei verzichtet. Ich sehe aber wieder recht normal aus.
Nun bin ich natürlich stark verunsichert, was der Hautausschlag zu bedeuten hat. Ist mein Körper dabei sich zu entgiften oder leide ich an einem Nährstoffmangel (z.B. Vitamin D)? Das der Frischkornbrei ungesund ist, kann nachvollziehbarerweise ausgeschlossen werden. Im Internet habe ich von einem Menschen gelesen, bei dem Neurodermitits nach Verzicht auf Kohlenhdydrate auftrat und nach Konsum von Zucker wieder verschwand. Dies ist für mich keine sinnvolle Alternative.
Der Ausschlag ist teilweise so stark, dass ich nur ungern auf die Straße gehe. Daher möchte ich momentan auf den Brei verzichten. Es brennt mittlerweile nicht mehr im Gesicht, aber die roten Stellen sind nach wie vor deutlich zu sehen. Darauf werde ich auch oft angesprochen. Das nervt.
Was tun?
Viele Grüße und danke fürs Lesen

Martin